1. Einleitung: gedruckte Publikationen, CD-ROM und WWW
2. Quellen im WWW anhand einzelner Beispiele
a) literarische Quellen: griechische Texte zur Geschichte Athen (Perseus)
b) epigraphische Quellen: Neufunde lat. Inschriften dieses Jahrhunderts
3. Literaturdatenbanken und Literatur im Volltext
a) Literaturdatenbanken (BAHR, Gnomon)
b) Rezensionszeitschriften (Bryn Mawr CR)
c) Aufsätze, Monographien
4. Suchen nach Antike im Internet: ARGOS
Mein Vortrag soll zeigen, in welchen Feldern der althistorischen Forschung wir Informationsangebote zu erwarten haben, die den gedruckten nicht nur gleichkommen, sondern sie noch übersteigen. Insofern ist auch die Abgrenzung von CD-ROMs von Interesse.
Im folgenden möchte ich lediglich für jede Quellen- und Informationsgruppe im Internet ein oder zwei Beispiele geben. Am Ende wird dann zu prüfen sein, in welchen Bereichen das Internet interessantes Material erwarten läßt und wo kommerzielle Produkte auf CD-ROM überlegen sind.
Diese Texte sind zumindest für didaktische Zwecke geeignet, während lexikographische Fragen zumeist besser mit der TLG-CD-ROM zu lösen sind. Ein wichtiges ergänzendes Hilfsmittel ist das Perseus-Projekt im WWW. Dieses ist auch auf CD-ROM erhältlich, doch in Europa anscheinend noch nicht sehr weit verbreitet.
Die Beispielrecherche soll Inschriften mit Erwähnung der triumphalia ornamenta ergeben. Eine Suche unter "triumph ornament" mit der Verknüpfung "UND" liefert folgende 9 Ergebnisse, die man sich per E-Mail zuschicken lassen kann (die Wartezeit im WWW ist zu hoch):
Ergebnisse der Recherche "triumph ornament"
Als Beispiel sollen Informationen über die Stadt Histria am Schwarzen Meer gesucht werden (leider nur bis 1993, jüngere Jahrgänge nur in Buchform): Ergebnisse der Recherche "Histria ": 4 Treffer
Die als CD-ROM bekannte Gnomon Datenbank, die in der 4. Auflage von 1997 gut 190.000 Titel umfaßt, ist zum Teil (ca. 120.000 Titel) auch im Internet zugänglich:
Ergebnisse der Recherche "Histria ": 18 Treffer
Die oben gefundenen Titel sind nicht enthalten, dafür einige über die Provinz "Venetia et Istria".
Die Database of Classical Bibliography, der Marouzeau auf CD-ROM, bietet 26 Angaben zur Stadt Histria (und 11 zu Venetia et Histria):
Ergebnisse der Recherche "Histria ": 26+11 Treffer
Obwohl diese CD-ROM nicht die allerneueste Literatur verzeichnet, ist sie für die behandelten Jahrgänge fast komplett und erfasst pro Jahr fast doppelt soviele Einträge wie die Gnomon-CD-ROM. Die Abstracts machen die DCB zur Wissensdatenbank.
Die Reviews bis Ende 1996 sind auch auf einer preisgünstigen CD-ROM erhältlich ($ 9).
Die anderen, im Internet weit verstreuten Reviews sind bisher noch nicht in einer Liste zusammengeführt worden.
Althistorische Dissertationen, die im Internet publiziert wurden, habe ich bisher in Deutschland nicht ausfindig machen können.
Ein kommentiertesVerzeichnis mit altertumswissenschaftlichen Zeitschriften findet man bei K. Wilkens (Universitätsbibliothek Konstanz):
Aus dem Bereich der Altertumswissenschaften soll nur eine Zeitschrift genannt werden, nämlich HISTOS:
Informationen zum EDV-Einsatz in der Alten Geschichte enthalten die Zeitschriften Electronic Antiquity ; Arachnion und Computers & Texts (C&T). Meine Liste von altertumswissenschaftliche relevanten CD-ROMs umfaßt momentan 34 Titel:
Folgende WWW-Seiten werden u.a. in Argos indiziert:
Rassegna ...(A. Cristofori, Univ. Bologna), Dt. Datenquellen Altertumswiss. (U. Schmitzer, Uni Erlangen), Cambridge Classics (B. Fraser, Univ. of Cambridge), Romarch: Roman Art and Archeology (P.W. Foss, Michigan), Perseus etc.
Große Textdatenbanken in einheitlicher Formatierung werden deshalb wohl sobald nicht im Internet zur Verfügung stehen. Perseus deckt nur einen kleinen Bereich der althistorischen Quellen ab; viele Projekte, die Klassiker im Netz bereitstellen, bieten diese nur in englischer Übersetzung. Wenn zeitgemäße Texte angeboten werden sollen, sind zudem Lizenzgebuehren an die Editoren bzw. Verlage einzukalkulieren, da insbesondere Konjekturen als geistige Eigenleistung zu bewerten sind. Dieser Bereich scheint also der CD-ROM vorbehalten zu bleiben.
Ein Bereich des Internets wird von der Alten Geschichte kaum genutzt, nämlich die Möglichkeit, Dissertationen fast kostenfrei zu publizieren. An manchen Universitäten, etwa in Göttingen, sind dazu Planungen im Gange, bisher wurde aber nur eine einzige ökonomische Dissertation ins Netz gelegt.
Für eigene Publikationen im WWW und auf CD-ROM:
Wichtige Fachzeitschriften: